Streitschlichtung durch Schüler und Schülerinnen

Verantwortung kann man nur lernen, wenn man welche hat.

Schüler und Schülerinnen lernen, die Lösungen ihrer Konflikte selbst in die Hand zu nehmen. Sehr oft landet der Streit der Schüler und Schülerinnen beim Lehrer oder der Lehrerin bzw. beim Schulleiter/ der Schulleiterin. Im Schulalltag muss dann schnell gehandelt werden. Irgendwo warten z. B. Schüler und Schülerinnen auf Unterricht oder eine Besprechung darf nicht versäumt werden. So entsteht eine gewisse Routine im Umgang mit den Konflikten in der Schule. Zurück bleibt häufig aber der Eindruck, dass mehr Zeit nötig gewesen wäre, um in Ruhe zuzuhören, vielleicht um zu erfahren, wie es zum Streit gekommen ist. Selten hat eine Konfliktpartei alle Anteile am Konflikt zu tragen.

  • Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung durch selbständiges Regeln entstehender Konflikte.
  • Ausgebildete Streitschlichter und Streitschlichterinnen befrieden das soziale Miteinander in unserer Schule.

 

Streitschlichterprogramm

  1. Streitschlichtung durch Schüler und Schülerinnen
  2. Handeln im Umfeld (Schulleben und Unterricht)

Handeln nach gemeinsamen Leitideen in diesen beiden Bereichen wirkt sich wechselseitig positiv aus.

Ein wirkungsvolles Mittel, Konflikte unter Seinesgleichen zu regeln, ist die Mediation (Vermittlung). Es geht um ein Verfahren, das nicht schwer zu erlernen ist. Es wird angewandt bei familiären, beruflichen, kulturellen und sozialen und politischen Konflikten. Der Mediator begleitet die Kontrahenten beim Finden ihrer Lösung. Er schlichtet also nicht selbst. Das erledigen die „Streithähne“ in eigener Verantwortung. Medation ist keine Gerichtssitzung. Ziel ist nicht, Schuld oder Unschuld herauszufinden, es geht vielmehr darum, die Differenzen konstruktiv zu bearbeiten und einen Weg zu finden, wie die Konfliktparteien in Zukunft miteinander umgehen.

 

Folgende Ziele werden mit diesem Programm verbunden:

Schüler und Schülerinnen schlichten den Streit unter ihresgleichen, soweit er den Erziehungsprozess stört.

  • Schüler und Schülerinnen entwickeln einen stärkeren Sinn für Zusammenarbeit und für die Schulgemeinde.
  • Das Schulklima wird verbessert, indem Spannungen und Feindseligkeit vermindert werden.
  • Schüler- und Schülerinnenbeteiligung wird gesteigert und Schülerinnen und Schüler in ihren Führungseigenschaften gestärkt.
  • Kommunikation, kritisches Denken und Fertigkeiten fürs Leben werden entwickelt.
  • Schüler/innen-Schüler/innen-Beziehungen und Schüler/innen-Lehrer/innen-Beziehungen werden verbessert – Selbstachtung wird aufgebaut.

Bei der Verwirklichung dieser Ziele berichten Schulen aus Neuseeland vom Nutzen, den „Vermittlung durch Seinesgleichen“ bringt:

„Schüler und Schülerinnen mit ungelösten Problemen hegen häufig Gefühle von Groll, Spannung, Ärger oder Furcht, sind allgemein verstimmt. Dies schränkt ihre Fähigkeit ein, sich auf die Arbeit in der Schule zu konzentrieren. Es kann sie auch mürrisch und feindselig gegenüber Lehrern machen. Wenn SchülerInnen ihre Konflikte durch Vermittlung durch Ihresgleichen lösen, sind sie viel glücklicher und leistungsfähiger in ihrer Klasse.“

„Vermittlung durch Seinesgleichen“, darf nicht als „disziplinäre Technik“ gesehen werden. Anderseits berichten Schulen, dass Vermittlung die Selbstdisziplin bei Schülern und Schülerinnen verbessert.

 

Ausbildung in Streitschlichtung

Im AG-Bereich wird Schülern und Schülerinnen des 9. Jahrgangs eine Ausbildung in Streitschlichtung für jüngere Schüler und Schülerinnen angeboten.

 

Evaluierung (2006)

Die Ergebnisse eines Projektes zur Evaluierung und zur weiteren Optimierung der Streitschlichtung aus dem Jahr 2006 sind hier zu finden.