Soziales Lernen
Ziele des sozialen Lernens
Über Andere lernen – voneinander lernen – miteinander lernen
Unter dem Konzept „Soziales Lernen“ verstehen wir den Erwerb sozialer Kompetenz und die Stärkung von Fähigkeiten im Umgang miteinander („Lernen für das Leben“).
Soziales Lernen findet da statt, wo Menschen zusammentreffen.
Die Notwendigkeit eines speziellen Lernprogramms SOZIALES LERNEN ergibt sich
- aus Beobachtungen und Klagen über ein verändertes Sozialverhalten der Kinder,
- aus der Verunsicherung der Eltern in der Erziehung durch gesamtgesellschaftlichen Werteverlust
- und der daraus resultierenden Orientierungslosigkeit der Kinder, die sich im Schulalltag widerspiegelt.
Persönliche Belastungen der Mädchen und Jungen werden in die Schule mitgebracht und drängen nach Lösungen.
Schule wird als Lernfeld zur Erlangung sozialer Fähigkeiten verstanden, als Instanz der Hilfestellung bei Problemen und schwierigen Situationen und hat daher für viele unserer Kinder grundlegende Bedeutung.
Jeder Lehrer / jede Lehrerin wird mit dem Komplex Soziales Lernen tagtäglich konfrontiert und sucht eigene Möglichkeiten, sowohl im unterrichtlichen wie im außerunterrichtlichen Bereich damit umzugehen. Wir möchten für unsere Schule erreichen, dass jede Kollegin / jeder Kollege eine Unterstützung durch gezielte Maßnahmen erfährt. Den Grundstein hierzu bildet das Beratungskonzept, welches im Schulprogramm verankert ist.
Identität und Emanzipation zu fördern ist ein wesentlicher Bestandteil der Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Schule. Kritische Handlungsfähigkeit als Ziel schulischer Lebensorientierung impliziert die Einbeziehung der Geschlechterverhältnisse in das didaktische Konzept, um gleiche Bildungschancen für alle zu schaffen und vor allem geschlechtsstereotype Zuweisungen und Hierarchien abzubauen.
Konkrete Zielsetzung
Erwerb sozialer Kompetenzen
Dazu gehören:
kognitive Fertigkeiten: (z.B. wahrnehmen, vorstellen, denken, erinnern, planen, Handlungensteuern, Perspektivenwechsel, Konsequenzen vorhersehen)
soziale Fertigkeiten: Selbstbezogene Fähigkeiten (z.B. Selbstsicherheit, Stärkung des Selbstwertgefühles, Erkennen und Äußern von Gefühlen), kommunikative Fertigkeiten
partnerbezogene Fertigkeiten: Hilfsbereitschaft, Kooperations- und Einfühlungsvermögen, Empathie, nach sozial-verträglichen Lösungen suchen, beruhigen, trösten, Rücksichtnahme, Anteilnahme, Toleranz, Bildung und Stärkung des Wir-Gefühles.
Als Auswirkungen mangelnder oder fehlender sozialer Kompetenz sind zu beobachten:
soziale Ängste wie Verunsicherung, fehlendes oder schwaches Selbstwertgefühl, wenig Frustrationstoleranz, depressive Verstimmungen, Isolation einzelner, Schulangst usw.
unangemessenes Ausleben von Aggressionen, erhöhte Gewaltbereitschaft
Störungen des Klassenklimas
Durchführung des Sozialen Lernen
„Lions-Quest – Erwachsen werden“ als Grundbaustein
Nachdem das Projekt „Soziales Lernen“ im 5. Jahrgang seit 2001 unter Federführung der sozialpädagogischen Fachkräfte geplant und durchgeführt wurde, haben wir uns ab dem Schuljahr 2011/12 entschlossen, alle Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer des jeweils künftigen 5. Jahrgangs zu LQ-Trainer/innen ausbilden zu lassen, um das Programm „Erwachsen werden“ mit ihren Klassen durchführen zu können.
Die ebenfalls ausgebildeten Fachkräfte für Schulsozialarbeit, die Beratungslehrerin 5/6 und die Abteilungsleiterin 5/6 stehen dabei beratend zu Seite, sind aber nicht grundsätzlich an der Durchführung in den Klassen beteiligt.
LionsQuest – Erwachsen werden
Was ist Lions-Quest-„Erwachsen werden“?
Siehe: http://www.lions-quest.de/lions-quest-im-ueberblick/was-ist-lions-quest.html
Curriculum und Methoden …
Siehe: http://www.lions-quest.de/die-umsetzung-im-unterricht/curriculum-und-methoden.html
Weitere Angebote im Bereich des Sozialen Lernens durch die Fachkräfte für Schulsozialarbeit und das zuständige Beratungsteam der jeweiligen Klasse
Konflikttraining: Streiten – aber richtig!
In den Wiluktagen vor den Herbstferien führen die Fachkräfte für Schulsozialarbeit mit den Klassen 1-tägige Workshops durch, die den gewaltfreien Umgang miteinander zum Thema haben.
Kleingruppenarbeit zum Sozialen Lernen
Nach Bedarf werden kleine Gruppen zum „Sozialen Lernen“ angeboten, die klassenintern oder jahrgangsübergreifend Kinder zu verschiedenen Schwerpunkten aufnehmen.
Dabei kann es sich um eine präventive Maßnahme oder eine Interventionsmaßnahme handeln. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind häufig Kinder mit geringem Selbstwertgefühl, Anpassungsschwierigkeiten in der neuen Lerngruppe, erhöhtem Aggressionspotential oder anderem nicht adäquaten Verhalten, welches sie zu Außenseitern innerhalb der Klasse machen könnte.
Die Arbeit in der Kleingruppe umfassen in der Regel 4 – 6 Einzelstunden.
Hierbei wird mit Methoden/Übungen der Gesprächsführung, des Rollenspiels, der Spieltherapie, der Erlebnispädagogik oder des Konflikttrainings gearbeitet.
TEAMbildende Maßnahmen / Teambuilding
Je nach Bedarf werden mit Kleingruppen oder auch ganzen Klassen einzelne Einheiten oder auch über mehrere Stunden andauernde Sequenzen TEAMbildende Maßnahmen, die sich der Methoden der Erlebnispädagogik bedienen, durchgeführt.
Schwerpunkt ist durch handlungsorientierte Aufgaben mit den Schüler/innen das Erlebte zu reflektieren und auf den Alltag zu übertragen.
Zielsetzung ist neben der individuellen Persönlichkeitsentwicklung, die Aktivierung der Lernbereitschaft, die Stabilisierung der Werthaltung der Schüler/innen sowie die Steigerung der Problemlösungsfähigkeit und optional die Intensivierung von Vertrauen in die Gruppe und einzelne Teilnehmer/innen.
Neben der Optimierung der Kommunikationsfähigkeit wird auch die Kooperationsfähigkeit idealer weise verstärkt bzw. angeregt, wobei der Spaß nicht zu kurz kommt.
STOPP Mobbing
Ein Mobbing-Sensibilisierungstraining, welches nach Bedarf in Klassen aller Altersstufen durchgeführt werden kann; beruhend auf dem „SPOTLIGHT – Theater gegen Mobbing„-Ansatz des Arbeitskreises Soziale Bildung und Beratung e.V. Münster unter Zuhilfenahme theaterpädagogischer Methoden.
Vermittlung/Verteilung von Projekten außerschulischer Kooperationspartner
Nach Bedarf und Situation.
Christine Niephaus, Daniel Wiese, März 2012