Am Freitagabend war es soweit, 30 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, sowie zwei Lehrkräfte der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, fanden sich im Foyer des Prinz-Regent-Theaters in Bochum zusammen, um gemeinsam eine dramatische Adaption der Erzählung „Der geheimnisvolle Fremde“ von Mark Twain anzusehen. Es war die Eröffnungsveranstaltung für eine neue Reihe an der WKGE. Herr Rabe hatte der Oberstufe vorgeschlagen, mit einer festen Gruppe jeweils 3-4 mal pro Schuljahr ins Theater zu fahren, auf freiwilliger Basis und ohne Kursanbindung, einfach so. Erfreulicherweise hatte sich schnell eine so große Zahl an Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 12 und 13 bereit erklärt.

Die Handlung des Theaterstücks spielt im 16. Jahrhundert, drei Jugendliche aus dem Dorf Eselsdorf bekommen Besuch von einem selbsternannten Engel namens Satan. Dieser bringt mit seinen Kräften das Leben in dem Dorf stark durcheinander und stellt die Jugendlichen vor Entscheidungen, die niemand treffen möchte.

Eindrucksvoll war bereits die Räumlichkeit, denn statt eines klassischen Theaterraums wurden die Zuschauer in eine Art Zechenhalle geführt, die durch ihre weißen Fliesen zwar eine gewisse Kälte ausstrahlte, den Zuschauer aber dennoch mit ihrem industriellen Charme gefangen nahm. Als Bühnenbild dienten zunächst schlicht wirkende Holzkonstruktionen auf unterschiedlichen Ebenen.

In 75 Minuten entführten die Schauspielerinnen und Schauspieler ihr Publikum mit ihrer intensiven Darstellung, multimedialen Hilfsmitteln und außergewöhnlicher Livemusik-Kulisse in eine eigene Welt. Eine Welt, die durchaus Fragen stellte und nicht alle beantwortete. Somit war es umso schöner, dass Medienpädagogin Susanne Scheffler vom Prinz-Regent-Theater eine Nachbesprechung nur für die Schülerinnen und Schüler möglich machte, zu der auch die Darstellerinnen und Darsteller kamen und sich den angefallenen Fragen zu stellen. Und diese Möglichkeit wurde durchaus wahrgenommen. Unterschiedlichste Nachfragen kamen aus dem Publikum, sei es zum Inhalt, zur Produktion an sich oder zu speziellen Situationen aus dem Drama. Die Schauspielerinnen und Schauspieler standen gern Rede und Antwort, waren sie doch von Anfang an davon angetan, dass „sich eine Schülergruppe Freitag abends freiwillig gemeinsam ins Theater“ begibt.

Die herausfordernde Inszenierung kam bei den Vertreterinnen und Vertretern der Oberstufe gut an. „Das Theaterstück hat mich durch seine fesselnde Inszenierung und die beeindruckenden schauspielerischen Leistungen wirklich begeistert. Die emotionale Tiefe und kreative Umsetzung haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen“, fasst Francesco Pasqualetto (Jg.13) das Erlebnis zusammen. Seine Mitschülerin Alina Schniedermeier ergänzt: „Was mir persönlich am meisten gefallen hat waren die Tänze und die Synchronbewegungen der Schauspieler. Auch, dass sie sich hinterher noch Zeit für den Austausch genommen war toll.“

Mit diesem gelungenen Start freuen sich schon alle auf die nächste Theaterfahrt.

Der geheimnisvolle Fremde und die Oberstufe