Im Rahmen des Welttages des Buches und anlässlich des 10. Aphoristiker-Treffens des Deutschen Aphorismus-Archiv in Hattingen (DAphA) absolvierte der Leistungskurs Deutsch der Q1 am Freitag, den 24.05.2024, einen Workshop unter Anleitung des Aphoristikers Horst Bruder. Dieser war extra aus Rheinland-Pfalz angereist, um einerseits 20 Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort zu stehen und andererseits natürlich um an der zweitägigen Veranstaltung in Hattingen teilzunehmen.
In knapp 80 Minuten führte Horst Bruder in die Thematik des Aphorismus ein, der als einzelner Gedanke oder Lebensweisheit nur schwer von Sentenzen oder Bonmots abzugrenzen ist. Trotz der komplexen, nicht gerade einfachen Thematik gelang es dem Aphoristiker, das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken. „Ich fands richtig gut, ich hätte nicht gedacht, dass Aphorismen so interessant sind. Es war viel interessanter als zunächst gedacht“, resümierte beispielsweise Tabea Berger und spiegelte damit die Meinung aller wider.
Mit Kartentricks und der Abessinischen Bauernregel präsentierte Horst Bruder spielerisch und – zur Verwunderung vieler – häufig mathematisch-logisch den Aphorismus als einen Satz, der kurz, markant, apodiktisch ist. „Der Aphorismus möchte provozieren, er spendet weder Rat noch Trost“, so Bruder weiter, der mehrfach von dem Interesse und der Kreativität der Teilnehmenden angetan war.
Insgesamt zog der Leistungskurs eine sehr positive Bilanz, da besonders der durch Sprache provozierte Paradigmenwechsel imponierte. Man hat sich fest vorgenommen, in Kürze eigene Aphorismen zu schreiben und vorzustellen, um sprachlich auf doppeldeutige, aber auch paradoxe Art dazu anzuregen, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen.
„Jeder Leser verändert ein Buch.“