Unsere Schule hat sich erfolgreich bei dem Programm „Wir stärken Mädchen“ der deutschen Kinder- und Jugendstiftung beworben. (www.dkjs.de/wirstaerkenmaedchen/) Wir haben mit Starke Mädchen ein Projekt vorgeschlagen bei dem es um Berufsorientierung, Lebensplanung und das Aufbrechen von Rollenklischees gehen soll. Immer noch wählen die meisten Mädchen (und auch die Jungen) unter sehr wenigen Lehrberufen und Studiengängen aus. Immer noch viel zu selten werden von Schülerinnen „männerdominierte“ Berufe in den Fokus genommen, selbst wenn das Interesse da ist. In der Schule merken wir, dass wir trotz vieler Bemühungen von klischeefreien Lebenserwartungen noch weit entfernt sind. Den Mädchen fehlen die Einblicke in technisch-naturwissenschaftliche und handwerkliche Berufsfelder- häufig aufgrund der gesellschaftlichen Normen, nach denen Mädchen sich noch zu oft richten. Es soll hierbei nicht darum gehen Schülerinnen entgegen Ihren Vorstellungen in eine bestimmte Richtung zu lenken, sondern darum, ihnen die Wahlfreiheit zu lassen. Und ihr Interesse zu wecken.

Starten sollte das Projekt für die 8er in der Projektwoche „Lebensplanung“, die leider ausfallen musste. Also musste die Projektleitung, der über die Stiftung natürlich Online-Fortbildungen, Coaching und Beratung zur Verfügung gestellt wurden, umdisponieren. Jetzt wurden über die Klassen- bzw. Fachlehrer*innen der 7. und 8. Klassen interessierte Mädchen gesucht und per Elterninformationen geworben. Leider lief das anfangs etwas schleppend, da pandemiebedingt viele Schüler*innen mit anderen Dingen schulischen Belangen beschäftigt waren. Erfreulicherweise haben sich zum jetzigen Zeitpunkt 8 Mädchen gefunden, die Teil der „AG_Starke Mädchen“ geworden sind. Eine interessante Facette unseres Projekts sind die praktischen Versuchseinheiten, die mit der wertvollen Unterstützung von Herrn Klimke durchgeführt werden Durch die Auflagen des Infektionsschutzes konnten wir zunächst nur Videokonferenzen durchführen und zuhause experimentieren. Zu diesem Zweck haben die Schülerinnen ein Versuchsset „Flammenfärbung“ über die Pfingstfeiertage bekommen.

Aber gemeinsam und unter Anleitung macht es doch mehr Spaß und da wir nun wieder im Präsenzunterricht sind durfte am letzten Mittwoch schon richtig losgelegt werden mit einem weiteren farbenfreudigen Chemieexperiment.

Thema war das Analyse-Trennverfahren „Chromatographie“. Die Mädchen wurden mit Anleitung des Chemielehrers durch das Experiment geführt. Zu Beginn zerkleinerten sie Petersilie mit einem Mörser und fügten Aceton (Lösemittel) hinzu. Die tiefgrüne Lösung wurde durch ein Filterpapier in einem Erlenmeyerkolben gegeben. Nun galt es, ein Filterpapier in das filtrierte, grün gefärbte Extrakt zu stellen und das Geschehen zu beobachten. Das Papier verfärbte sich erst grün, unmittelbar entstand ein Farbverlauf von grün zu gelb. Bei der Untersuchung dieser natürlichen Farbstoffe erkannten die Schüler, dass in Petersilie und Baumblättern viele Farben enthalten sind, die man erst durch dieses Verfahren erkennt. Die Mädchen hatten Freude, das Experiment selbstständig durchführen zu können. Laut Aussagen der Mädchen hat das Projekt sie in dem Gedanken bestärkt, das Fach Chemie weiter zu wählen und einen naturwissenschaftlichen Beruf in Erwägung zu ziehen.

Es werden noch weitere MINT-Projekte folgen, aber neben den fachlichen soll es sondern auch um Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen gehen, die die Teilnehmerinnen weiterentwickeln können.

Fortsetzung folgt!

K. Speker/ C. Niephaus

Starke Mädchen