Schwierige Zeiten erfordern kreative Ideen. Und genau so eine hatte die Sonderpädagogin Stephanie Friedrich. Sie suchte Mitstreiter/innen für ihre Nähaktion, um das Kollegium mit selbst produzierten Alltagsmasken zu versorgen.
Seit Mittwoch, 22. April, treffen sich nun acht bis zehn Personen regelmäßig, um die große Nachfrage im Kollegium und inzwischen auch in der Schülerschaft zu bedienen. Vom I-Zentrum aus werden Hand in Hand die Arbeitsschritte Zuschneiden, Nähen, Bügeln und Verteilen der Masken mit viel Spaß und Engagement durchgeführt.
Die Alltagsmasken werden nicht käuflich erworben, sondern gegen eine Spende an die Kindernothilfe abgegeben.
Seit mehr als 10 Jahren engagiert sich die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule für die Kindernothilfe und beteiligt sich regelmäßig an deren bundesweitem Wettbewerb „Action!Kidz“. In diesem Schuljahr liegt der Schwerpunkt auf dem Land Äthiopien (s. www.actionkidz.de).
Durch die Coronakrise können diesmal allerdings nicht alle geplanten Aktionen der Schülerinnen und Schüler stattfinden. Vor allem der inzwischen traditionelle Sponsorenlauf zum Ende des Schuljahres steht auf der Kippe. Um den Spendeneinbruch auszugleichen, springen nun die „Action!Kidz“ im fortgeschrittenen Alter mit ihrer Nähaktion ein. Die großzügigen Spenden der Kolleginnen und Kollegen zeigen, dass ihnen die Projekte der Kindernothilfe ans Herz gewachsen sind.
Ein besonderer Dank geht an die Klassen 5c, 6a und 6d, die sich in diesem Schuljahr bereits fleißig für benachteiligte Kinder in Äthiopien eingesetzt haben.
Die Action!Kidz der 5c haben zum Tag des Offenen Lernens einen Flohmarkt und einen Basar mit Plätzchen, Advents- und Weihnachtsschmuck auf die Beine gestellt.
Die Klassen 6a und 6d haben sich im Rahmen der Projektwoche „Kinder der Welt“ mit der Situation benachteiligter Kinder auseinandergesetzt. Durch den Verkauf gebrauchter Bücher und Spiele sowie die Einnahmen am Würstchen-, Waffel- und Getränkestand setzten sie sich für das Kindernothilfeprojekt in Äthiopien ein.
Die Kinder der 6a arbeiteten sogar an einem Projekttag in selbst gesuchten Betrieben, Geschäften und Einrichtungen oder innerhalb der Verwandtschaft. Der Lohn für diesen Arbeitstag wird auch gespendet. Dass es neben dem sozialen Aspekt auch um einen Einblick in das Berufsleben ging, beschreibt Tomasz, der einen Vormittag in seinem früheren Kindergarten arbeitete. Sein Fazit: „Die Arbeit im Kindergarten hat mir gefallen und auch Spaß gemacht. Würde ich sie gerne in Zukunft machen? Ich denke schon. Es ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es sich um eine sehr verantwortungsvolle Arbeit handelt … Ich bewundere meine Erzieherin dafür, dass sie seit so vielen Jahren ihr Bestes gibt und jedes Jahr auf neue Kinder aufpassen will.“
Die Kindernothilfe hat inzwischen darauf reagiert, dass Kinder und Jugendliche aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr am regulären Unterricht teilnehmen können: Sie bietet einen kostenfreien digitalen Schulbesuch inklusive Chat zum Thema „Ausbeutung von Kindern und Kinderhandel in Äthiopien“ an. Mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 5c wurde dieses Webinar zum ersten Mal am 6.
Mai durchgeführt. Die Action!Kidz schalteten sich von zu Hause aus ein und waren begeistert. Lynn fand diese Art von Unterricht „total cool“; vor allem die Videos gefielen ihr, während bei Lena Marie das interaktive Quiz besonders gut ankam. Alle teilnehmenden Mädchen und Jungen waren sich einig, dass sie das Webinar der Kindernothilfe auf jeden Fall weiterempfehlen können!


Webinare der Kindernothilfe

Alltagsmasken für Action!Kidz
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