Im Rahmen des GL-Unterricht bei Frau Baumann besuchten die Schülerinnen und Schüler am Freitag vor den Osterferien eine Ausstellung der besonderen Art im IGM Bildungszentrum in Niedersprockhövel. Gezeigt wurden Fotografien der Orte, an denen zwischen September 2000 und April 2007 10 Menschen Opfer der rechten Terrorgruppe NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) wurden. Die Jugendlichen hatten sich im Vorfeld in Kleingruppen mit den Biografien der getöteten Menschen auseinandergesetzt. An den Bildern wurden diese gegenseitig vorgestellt. Offensichtlich wurde, dass die gezielten Hinrichtungen alle an den jeweiligen Arbeitsorten der Menschen geschahen und alle bis auf eine Ausnahme einen Migrationshintergrund hatten, was klar für den rassistischen Hintergrund steht. Unfassbar ist es immer noch, so auch für die Jugendlichen der 10E,  dass die Behörden lange Zeit in die falsche Richtung ermittelten und die Familien der Opfer mit der Kriminalisierung der Verstorbenen leben mussten. Erst im Juli 2018 endete ein mehrjähriger Prozess, der allerdings keine vollständige Aufklärung brachte. Durch die Ausstellung führte die Fotografin Frau Gabriele Reckhard, die auch langjährige Mitarbeiterin im Bildungszentrum ist. Sie beantwortete Fragen und berichtete u.a. von den Fotoaufnahmen und dass sich an fast allen Orten heute Gedenktafeln, Mahnmale oder Hinweisschilder, die die jeweiligen Städte oder Bürgerinitiativen aufgestellt haben. Am Ende der Ausstellung befindet sich ein kleiner Versammlungsort, an dem sich die Klasse in das Gästebuch eintragen durfte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 23.5. im Bildungszentrum zu sehen.

https://www.igmetall-sprockhoevel.de/files/igm_nsu_screen_single.pdf

 

Christine Niephaus

 

Exkursion der 10E – 4074 Tage – Tatorte der NSU-Morde
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